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Wein-News im März 2024 vom 06.03.2024
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Die verschiedenen Weinflaschenformen im Überblick

Während der edle Rebensaft in früheren Zeiten bekanntlich meist in schweren Amphoren aus Keramik und Ton, Schläuchen aus Tierhäuten und großen Holzfässern gelagert und transportiert wurde, begann bereits schon gegen Ende des 17. Jahrhunderts der Siegeszug der Weinflaschen aus Glas – und dank der relativ einfachen Herstellung und der chemischen Neutralität des Materials (geschmacks- und geruchsneutral), wurde die klassische Glasflasche binnen kürzester Zeit zu dem neuen und überaus populären Standardgefäß für Weine aller Art.

Gut zu wissen: Glasflaschen sind dafür bekannt, dass sie das Aroma des Weins in keiner Weise beeinflussen und aufgrund ihrer Färbung (in der Regel Grün oder Braun) die Lichteinstrahlung derart verringern, wodurch der edle Tropfen besonders lange lagerfähig wird.

Seitdem wurde der Herstellungsprozess stetig weiter optimiert und immer wieder mit neuen Formen, Größen und (Glas-)Farben experimentiert, sodass es heutzutage derart viele unterschiedliche Flaschenformen gibt, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Die folgende Übersicht zeigt, worin die Unterschiede liegen und welche Vorteile die jeweiligen Flaschenformen zu bieten haben.

Die schier unendliche Formenvielfalt der Weinflaschen: Welche Modelle gibt es und inwiefern unterscheiden sie sich voneinander?

Vorab sei gesagt, dass es aufgrund fehlender Reglementierungen heutzutage schier unzählige Flaschenformen gibt – die sich zum Teil sogar von Region zu Region innerhalb eines Landes unterscheiden. Jedoch haben sich im Laufe der Zeit einige wenige Grundformen herauskristallisiert, die mittlerweile als eine Art Standard angesehen werden können – nicht zuletzt da diese speziellen Weinflaschen mit Abstand am häufigsten verwendet werden.



Bild: Welcher Wein in welche Flasche * eine schwierige Frage * unsplash  Hermes Rivera

Die Bordeaux-Flasche

Die sogenannte Bordeaux-Flasche – deren Bezeichnung sich von der gleichnamigen Region im Südwesten Frankreichs her ableitet – zeichnet sich vor allem durch die sehr markanten Schultern aus, die der Flasche zusammen mit dem gerade nach unten verlaufenden Bauch ihre überaus bekannte Form verleihen. Zudem ist der Boden der Flasche leicht gewölbt, sodass eventuell vorhandene Ablagerungen beim Eingießen nicht aufgespült werden. Dieses Flaschenmodell gehört heute zu den populärsten Varianten für (trockene) Rotweine, wie beispielsweise Merlot, Cabernet Sauvignon oder auch Petit Verdot.

Der Bocksbeutel

Es gibt hierzulande wohl kaum eine andere Flaschenform, die derart fest mit einer gewissen Region verbunden ist, wie der Bocksbeutel. Diese beutelartige Flasche, die in der Regel aus grünem oder braunem Glas besteht und in ihrer Form an eine Feldflasche erinnert, wird ausschließlich für hochwertige Weine aus Franken (und aus Teilen Badens) verwendet. Zu den bekanntesten Weinen, die in dieser Flasche verkauft werden, gehört vor allem der überregional bekannte Grüne Silvaner.

Die Burgunder-Flasche

Wie der Name bereits vermuten lässt, stammt diese spezielle Flaschenform aus der französischen Region Burgund, die weltweit für ihre besonders edlen Rotweine bekannt ist. Die Form der meist dunkel- oder hellgrünen Flasche ist sehr einfach gehalten und wirkt aufgrund der leicht geschwungenen und dezenten Schultern sehr bauchig. Diese Flasche wird sowohl für Rotweine, wie zum Beispiel Blauer Spätburgunder, als auch für einige Weißweine (meist Chardonnay) verwendet.

Die Sachsenkeule

Eine überaus spezielle Flaschenform, die zwar ebenfalls einen sehr ausgeprägten regionalen Bezug hat, in Sachen Popularität und Verbreitung jedoch nicht an den zuvor genannten Bocksbeutel heranreicht. Die Form der Sachsenkeule erinnert an eine abstrahierte Keule beziehungsweise an einen Kegelpin und wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Sachsen entwickelt. Heute kommt sie fast ausschließlich in eben diesem Bundesland zum Einsatz, was vor allem daran liegt, da sich die Flaschen aufgrund ihrer außergewöhnlichen Form nicht wirklich leicht lagern lassen.

Die Schlegelflasche

Die Schlegel- oder auch Hochflasche stammt ebenfalls aus Deutschland und wird seit jeher für heimische Weißweine (Riesling, Gewürztraminer etc.) aus dem Rheingau und aus dem Gebiet der Mosel verwendet. Ihre Form zeichnet sich vor allem durch den sehr schlanken Hals aus, wodurch sich die Schlegelflasche besonders platzsparend lagern lässt.

Die Champagnerflasche

Die Champagnerflasche ähnelt sehr stark der Burdgunder-Flasche, wobei das Glas deutlich dicker und robuster ist. Der Grund dafür ist der hohe Druck, der durch die Kohlensäure im Champagner entsteht, und bei einer dünnwandigen Flasche schnell dafür sorgen würde, dass sie schon nach kurzer Zeit zerplatzt. Die ausgeprägte konkave Wölbung am Flaschenboden ist ebenfalls hervorzuheben, da diese Vertiefung der Flasche noch mehr Stabilität verleiht und gleichzeitig als praktische Einschenkhilfe fungiert.



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