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Wein-News im März 2022 vom 10.03.2022
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Guten Wein erkennen

Weißwein, Rotwein, Schaumwein: Die Auswahl an Weinen ist riesig. Neben verschiedenen Herstellungsprozessen spielen die verwendeten Rebsorten und das Anbaugebiet eine große Rolle für den Geschmack. Ein Wein aus Italien schmeckt völlig anders als ein Wein aus Deutschland. Wie soll man sich also bei dieser Fülle an Angeboten zurechtfinden und einen richtig guten Wein finden? Kann ein Wein aus dem Supermarkt mit Weinen vom Fachhändler mithalten? Wir klären, an welchen Kriterien man einen edlen Tropfen erkennt und bieten eine kleine Einführung in die Fachsprache der Weinkenner.

Wein kaufen: Supermarkt oder direkt vom Fachhändler?

Die Deutschen geben im Durchschnitt 2,50 Euro pro Flasche Wein aus. Solche Dumping-Preise können nur Supermärkte bieten. Doch sind die Weine mit niedrigen Preisen auch automatisch von schlechter Qualität? Nicht unbedingt. Der Unterschied zu Weinen vom Fachhändler liegt aber darin, dass die Produzenten Weine für den Massengeschmack erzeugen. Der Gourmet, der Weine mit feinen Aromen und besonderen Noten sucht, wird diese im Supermarkt also eher nicht finden.

Ein weiterer Aspekt ist die Anonymität beim Kauf. Im Supermarkt steht kein Fachmann bereit, der eine kompetente Beratung wie beim Fachhändler anbieten kann. Kauft man beispielsweise Weine von Silkes-Weinkeller kann man sichergehen, von kompetenten Weinkennern ganz individuell beraten zu werden.

Woran erkennt man guten Wein?

Wie bei allem, was unsere Sinne anspricht, ist es letztlich auch beim Wein eine persönliche Geschmacksfrage, ob er einem mundet oder nicht. Doch gibt es dennoch einige objektive Kriterien, anhand derer man einen guten Wein erkennen kann:

Das Etikett

Auf dem Etikett einer guten Flasche Wein sollten Informationen über den Jahrgang, die Lage des Anbaugebiets und die Traubensorte stehen. Hochwertige deutsche Weine sind außerdem noch mit weiteren Angaben versehen: Gutswein, Ortswein, Erste Lage und Große Lage sind Aushängeschilder für das, was in der Flasche zu erwarten ist. Dabei ist der Lagenwein das jeweilige Flaggschiff des Weingutes.



Bild: Weine richtig erkenn bedarf Übung mit allen Sinnen   www.pexels.com * Skitterphoto

Das Aussehen des Weines

Don´t judge a book by its cover – das gilt grundsätzlich auch für das Aussehen des Weines. Zu unterschiedlich ist das Farbspektrum der edlen Tropfen. Wichtig ist aber Folgendes: Ein Rotwein sollte beim Einschenken keine Bläschen bilden. Denn das bedeutet, dass er in der Flasche nachgärt und Nebenaromen bildet, die unerwünscht sind.

Wie riecht der Wein?

Guter Wein duftet frisch: Beispielsweise nach Früchten oder Gewürzen. Riecht er dagegen nach Essig, Schwefel, faulen Eiern oder gar Kuhdung, sollte man die Flasche lieber stehen lassen. Der Wein ist “umgekippt” und nicht mehr genießbar.

Alkoholgehalt beeinflusst den Geschmack

Der Alkoholgehalt sagt nicht zwingend etwas über die Qualität des Weines aus. Zu unterschiedlich wirken sich die Herstellungsprozesse, Traubensorten und Anbaugebiete auf den Alkoholgehalt aus. Eine Faustformel gibt es dennoch: Ein trockener Wein mit weniger als 12 Volumenprozent kann kein guter Wein sein.

Wie schmeckt der Wein?

Ob einem der Tropfen schmeckt, ist – wie schon oben gesagt – reine Geschmackssache. Doch sollte man beim Verkosten grundsätzlich darauf achten, dass der gute Tropfen harmonisch und ausgewogen schmeckt. Der Gehalt des Gerbstoffs Tannin sollte nicht zu hoch sein: Ansonsten schmeckt der Wein bitter.

Ein guter Wein hat übrigens immer auch einen Nachgeschmack – in Weinsprache „Abgang“ genannt. Je länger der Wein im Gaumen, auf der Zunge und in der Nase „nachhallt“, desto mehr spricht das für seine Klasse.

Weinsprache verstehen

Wenn sich echte Gourmets über Weine austauschen, versteht man oft nur Bahnhof. Dabei ist die „Weinsprache“ eigentlich gar nicht so schwer. Im Folgenden erklären wir die wichtigsten Begriffe:

  • Blumig: Süßer Wein mit floralen, fruchtigen Noten
  • Fleischig/ saftig: Fruchtiger und zugleich sehr kräftiger Wein
  • Groß: Viel Körper, elegant, fruchtig und dennoch säurehaltig
  • Mineralisch: Viele erdige Aromen auf der Zunge
  • Lebendig: Umfassende Aromen und positive Säuren sind ausgewogen, frischer Geschmack
  • Fest: Angenehmes Säurearoma eines jungen Weins mit starken Aromen
  • Geschmeidig: Kräftiger Weingeschmack mit weichen und abgerundeten Strukturen
  • Pikant: Kräftiger Wein mit wenig Säure und starken Aromen, etwa Gewürze, Tabak oder Leder
  • Komplex: Umfassende Struktur mit ausgefeiltem Aroma
  • Dünn: Der Wein ist überwiegend sauer und hat wenige Aromen
  • Pelzig: Der hohe Tanningehalt lässt einen pelzigen Geschmack auf der Zunge zurück


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