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Wein-News im März 2023 vom 13.03.2023
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Weingenuss trotz Histaminintoleranz

Vielleicht ist Ihnen das auch schon passiert Am Morgen nach einem Abend mit Wein, vor allem Rotwein, dröhnt der Kopf und Übelkeit macht einem zu schaffen. An der Zahl der Gläser kann es nicht gelegen haben, denn die war überschaubar. Eine weitere Möglichkeit, warum man mit den Katersymptomen aufwacht, kann eine Histaminintoleranz sein. Aber was hat es damit auf sich, und kann man gar keinen Wein mehr trinken, wenn man eine Unverträglichkeit gegen Histamin hat?

Was ist Histamin?

Histamin beziehungsweise die Histamine gehören zur Gruppe der biogenen Amine. Damit gesellen sie sich zu Stoffen wie Dopamin und Serotonin, setzen sich aber durch ihre eher negative Belegung von ihnen ab. Die Histaminintoleranz ist es, was die meisten mit dem Stoff verbinden. Dabei benötigt es unser Körper genauso wie die "Glückshormone" Serotonin und Dopamin, denn Histamin leistet einen wichtigen Beitrag für unser Immunsystem. Histamin reguliert darüber hinaus unseren Appetit und kurbelt die Hirnfunktion an.

Welche Symptome sind typisch für eine Histaminintoleranz?

Zu viel Histamin allerdings kann zu unangenehmen Begleiterscheinungen führen. Die am häufigsten auftretenden Symptome sind:

  • drückende Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Juckreiz
  • Durchfall und Blähungen
  • Hautrötungen
  • Hitzegefühl
  • Asthma und Atembeschwerden
  • Herzrasen
  • eine laufende Nase

Wie entsteht die Intoleranz gegenüber Histamin?

Wie kommt es also zu diesen Überreaktionen unseres Körpers bei Histamin, wenn es doch grundsätzlich ein positiver Mediatorstoff ist? Eine Histaminintoleranz entsteht, wenn überflüssiges Histamin nicht ausreichend durch das Enzym Diaminoxidase abgebaut wird. Dies kann bei sensiblen Personen auftreten. Der Nachweis einer Histaminintoleranz ist aber schwierig, wie der Deutsche Allergiker- und Asthmabundfeststellt. Selbstbeobachtung ist hier der erste Weg, um eine Unverträglichkeit herauszufinden. Treten ein oder mehrere der obengenannten Symptome regelmäßig nach dem Genuss bestimmter Lebensmittel auf, liegt höchstwahrscheinlich eine Unverträglichkeit vor.


Bild: Histamine im Wein * unsplash Alexander Grey

Welche Lebensmittel enthalten besonders viel Histamin?

Zunächst ist festzuhalten, dass unser Körper aus der Aminosäure Histidin selbst Histamin herstellt. Aber Histamin befindet sich auch in vielen Lebensmitteln und Genussmitteln in verschieden hohem Maße. Vor allem solche Nahrungs- und Genussmittel, die bei der Herstellung Fermentationsprozesse durchlaufen, enthalten häufig viel Histamin. Dazu zählen Sauerkraut, Räucherfisch, Salami, Spinat, Auberginen, Käse, aber auch Bier und Wein. Somit ist Wein nicht zu empfehlen bei Histaminintoleranz. Bier und Wein führen oft zu stärkeren Symptomen, da der enthaltene Alkohol die Durchlässigkeit der Magenschleimhaut für Histamin noch zusätzlich hemmt.

Wie kommt das Histamin in den Wein?

Grundsätzlich ist schon in den Trauben für den Wein Histamin enthalten. Durch die alkoholische Gärung bilden sich aber noch mehr Histamine. Gären die Trauben schon bei der Lese kommen sie so zusätzlich noch mit einem höheren Histamingehalt in den Wein. Ist das Lesegut gesund und hochwertig, wie das von unseren ausgewählten Weingütern, ist der Einstiegshistamingehalt bei der Weinbereitung recht niedrig.

Warum aber treten die Beschwerden bei Rotweingenuss häufiger auf als beim Genuss von Weißwein? Das liegt an der Art der Vinifikation. Beim Rotwein setzen die Winzer verschiedene Milchsäurestämme ein, um den biologischen Säureabbau in Gang zu setzen. Diese ist beim Rotwein stärker als beim Weißwein, weswegen der Rotwein am Ende mehr Histamin enthält als der Wein aus weißen Rebsorten. Entscheidend für den tatsächlichen Histamingehalt ist die Art der Milchsäurestämme.

Muss ich auf Wein bei Histaminintoleranz verzichten?

Damit Sie auch mit Histaminintoleranz Ihren Wein genießen können, sollten Sie bei der Auswahl der Weine auf die Etikettierung achten. Um sicher zu gehen, ist es ratsam Weine direkt beim Erzeuger zu kaufen und nachzufragen. Auf der ganz sicheren Seite befinden Sie sich, wenn Sie auf Rotwein verzichten, und zum Weißwein greifen. Auch ein Weißwein eignet sich als Begleiter zu vielen Speisen und Anlässen. Im Weißwein sind in der Regel viermal weniger Histamine enthalten als im Rotwein.



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