Hyperdekantieren: Alle Fakten zum beliebten Life-Hack
Das Dekantieren von Wein kann geschmacklich wahre Wunder bewirken. Ein Life-Hack, der immer wieder im Internet auftaucht, soll das stundenlange Dekantieren auf nur wenige Minuten verkürzen können – mit demselben Ergebnis. Die Rede ist vom Hyperdekantieren. Doch was genau passiert bei dieser Methode? Und ist sie für jeden Wein geeignet?
Was versteht man unter Hyperdekantieren?
Das Kochbuch, das die Methode des Hyperdekantierens vorstellt, heißt Modernist Cuisine und stammt von Nathan Myhrvold, Chris Young und Maxime Bilet. Bereits im Jahr 2011 wurde es veröffentlicht und die doch etwas außergewöhnliche Methode des Dekantierens trifft sowohl auf Unverständnis von Sommeliers als auch auf große Begeisterung von einigen Weintrinkern.
Beim Dekantieren von Rotwein geht es grundsätzlich darum, dass sich die Geschmacksträger des Weins mit Sauerstoff verbinden können. Vor allem junge Weine, die wegen der enthaltenen Tannine eher kantig schmecken, werden durch das Verfahren schmackhafter gemacht. Normales Dekantieren dauert in der Regel 1 bis 3 Stunden. Die Dekantierzeit ist je nach Sorte unterschiedlich.
Eine schnelle und insbesondere effektive Methode ist das Hyperdekantieren. Hier nutzt man keinen Dekanter und keine Karraffe, sondern einen Mixer oder eine Küchenmaschine wie die Kenwood Chef XL Titanium. Gibt man Rotwein nun in einen Mixer, wird er einem regelrechten Sauerstoffschock ausgesetzt. Aromen werden in Sekundenschnelle freigesetzt und der Wein kann sein Bouquet viel schneller als beim gewöhnlichen Dekantieren freisetzen.
Bild: Top-Küchenmaschine von Kenwood bei www.ramershoven.com
Wann macht Hyperdekantieren Sinn?
Diese unübliche Methode Wein zu dekantieren eignet sich unter anderem für billige Weine aus dem Supermarkt, da somit das volle geschmackliche Potenzial ausgeschöpft wird. Auch für jeden, der nicht viel Zeit zum Dekantieren hat, ist das Hyperdekantieren geeignet.
Kann man allerdings jeden beliebigen Wein mittels Mixer dekantieren? Grundsätzlich empfiehlt es sich nicht bei jedem Wein, ihn zu dekantieren – egal, ob mithilfe der Schnellvariante oder mit der herkömmlichen Methode.
Weine, wie beispielsweise der Pinot Noir, haben ohnehin eine kurze Dekantierzeit. Viele dekantieren ihn auch überhaupt nicht. Daher eignet er sich eher weniger für die Methode des Hyperdekantierens.
Beim Dekantieren gibt es folgende Faustregel: Je jünger ein Wein, desto länger die Dekantierzeit. Entweder man lässt einen Wein lange genug reifen, bis er soweit ist, oder aber man dekantiert ihn. Dank Hyperdekantieren kann man einen jungen Wein innerhalb von Minuten schmackhaft machen. Viele sprechen daher auch von Rapidreifung.
Nach wie vor ist das Hyperdekantieren ein sehr umstrittenes Thema. Während viele darin eine hilfreiche, schnelle Methode sehen, gibt es einige, die sie von Grund auf verteufeln. Zugegebenermaßen sieht es alles andere als anmutig aus, einen guten Rotwein durch den Mixer zu jagen. In Hinblick auf Ästhetik eignet sich in vielen Situationen dann doch vielleicht ein schöner Dekanter besser.
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