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Riesling - Herkunft, Abstammung, Name


  • Riesling Weinberge in der Ahr (WZG Mayschoß-Altenahr)
    Riesling Weinberge in der Ahr (WZG Mayschoß-Altenahr)
  • Riesling Weinlese in Württemberg (WZG Heuholz)
    Riesling Weinlese in Württemberg (WZG Heuholz)

Riesling - Seine genaue Herkunft bleibt ein Geheimnis!

Die Herkunft der Riesling Rebsorte ist immer noch nicht sicher geklärt! In der beschreibenden Sortenliste Reben des Bundessortenamtes, Hannover steht unter Riesling, Weißer, Kenn Nr: RBE 523: "Kreuzung: Weißer Heunisch x unbekannt"

Weitgehend einig sind sich die Experten, dass der letzte Veredlungsschritt, der zur heutigen Rebsorte Riesling geführt hat, die Einkreuzung der Rebsorte Heunisch war.

Unterschiedliche Interpretationen gibt es dagegen, was für "unbekannt" steht.
Die am weitesten verbreitete Interpretaion ist: Vor der Einkreuzung mit der Rebsorte Heunisch handelte es sich beim Riesling um eine Kombination aus Traminer mit einer autochthonen Rebe vom Rhein, der Wildrebe Vitis vinifera sylvestris.

Der Riesling kommt nicht aus dem Morgenland

Manche Weinexperten glauben auch im Riesling, die bereits von Plinius (Gaius P. Secundus, der Ältere, 23-79 n.Chr.) beschriebene amineische Rebe zu erkennen.
Dass die Rebkultur nur über die entwickelten Hochkulturen im afroasiatischen Raum bzw. Mittelmeerraum zu uns gelangt ist, kann wohl als widerlegt gelten.
Zu zahlreich sind die belegten Funde von Wildreben, die bis zur Kreidezeit (vor ca. 115 Millionen Jahren) zurück gehen. Auch die zahlreichen Funde von Rebkernen aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit (z. B. Pfahlbauten Bodensee) belegen, dass Trauben von Wildreben bereits zu dieser Zeit als Nahrungsmittel dienten. Ebenso deuten die häufigen Funde von Rebkernen in römischen Lagern darauf hin, dass auch die Römer Riesling Reben aus der Heimat angepflanzt haben.

Die Wurzeln des Rieslings liegen am Rhein

Ob die Herkunft der wichtigsten und edelsten deutschen Rebsorte, des Rieslings, wohl jemals sicher aufgeklärt werden kann? Sehr viele Ampelographen (grch. ampelos = Weinstock, Ampelographie = die Rebsortenkunde) stimmen jedenfalls überein, dass es sich beim Riesling um einen Abkömmling einer Rebsorte vom Rhein handelt, zumal diese dort seit sehr langer Zeit verbreitet ist.

Historisch überliefert soll sein, dass der Karolinger König Ludwig der Deutsche 843-876) den Riesling erstmals im Rheingau hat anpflanzen lassen.
Als erster Nachweis von Riesling Reben gelten Rechnungen des Kellers Klaus Kleinfisch an den Grafen Johann IV von Katzenelnbogen im Jahr 1435.
Als gesichert kann gelten, dass im Rheingau in den Weinbergen der alten Benediktiner Abtei bereits 1720 ca. 294.000 Riesling Reben gepflanzt wurden. 1775 wurde im damaligen Kloster
Johannisberg die "Spätlese"entdeckt. Das Weingut auf dem Jannisberg, heute die Weinbaudomäne Schloss Johannisberg, 65366 Geisenheim-Johannisberg, gehört auch heute noch zu den hervorragenden Erzeugern im Rheingau.

Auch das weltweit größte, zusammenhängende Riesling Anbaugebiet , die Mosel (inkl. Saar-Ruwer) hat historische Wurzeln. Der Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen verfügte 1787, dass in seinem Herrschaftsbereich nur noch Riesling angebaut werden sollte.

Wie kam der Riesling zu seinem Namen?

Es gibt zum Ursprung des Namens Riesling mehrere Ansichten.
Nach der vorherrschenden Meinung leitet sich der Name von "rieseln" bzw, "verrieseln" bzw."abriesseln" ab. Bei ungünstigen Wetterverhältnissen während der Blüte rieseln Blüten ab. Dies führt dazu, dass weniger Blüten befruchtet werden können und sich weniger Beeren ausbilden.

Eine weitere Theorie weist auf einen Ursprung vom dunklen Rebholz (Neuhochdeutsch "Rus" = dunkel) hin. 1490 wird auch der Nama "Rußling" und ein " Rußling wingart" bei Worms urkundlich erwähnt. Auch die Auffassung, dass der Name Riesling sich von "Rißling" bzw. "reißen" ableitet, wird vertreten.


Weitere Informationen zur Rebsorte Riesling