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Wein ABC

Weinberg


Ein Jahr im Weinberg

Frühling: April / Mai
Bis Mai sind auch die erforderlichen Nährstoffe im Weinberg eingebracht. Zum einen organische wie Stallmist, Stroh oder Kompost, zum anderen mineralische wie Magnesium, Kalk oder Phosphat. Exakte Analysen ermöglichen heutzutage gezielte Düngung bei der sowohl die Nährstoffmangel-Beseitigung als auch Kosten- und Umweltaspekte Berücksichtigung finden. Ende April - je nach Jahr - werden die nach unten wachsenden Triebe und die in Bodennähe entfernt. Zum Schutz von Rebe und Traube müssen zahlreiche Spritzmitteleinsätze gemacht werden. Die Häufigkeit hängt von Witterung und Jahresverlauf ab. Bekämpft werden: Pilzkrankheiten (echter und falscher Mehltau, Botrytis, Roter Brenner) und Schädlinge (wie z.B. Milben).

Sommer: Juni bis August
Nach Ende der Blütenzeit, in der die Fruchtbildung durch Selbstbefruchtung erfolgt, beginnt eine arbeitsreiche Zeit für den Winzer. Es beginnt die Zeit der Laubarbeiten. Als erstes werden unerwünschte Triebe entfernt. Junge Triebe werden in die Führungsdrähte eingeschoben und Seitentriebe abgeschnitten. Das nun stetige Wachstum des Laubes führt zu einem enormen Blätterwald. Um die Lichteinwirkung auf die Trauben und die Luftdurchlässigkeit sicherzustellen, schneidet man gezielt das entsprechend Laub weg. Mit dem „Gipfeln“ im Juli/August wird zudem die Wuchshöhe bestimmt. Ende August folgt dann eine für die Qualitätsentwicklung besonders wichtige Tätigkeit: das Ausdünnen oder auch Grünernte genannt. Durch das Wegschneiden eines Teils des Behangs wird der Reifeprozess der Trauben optimiert und die Qualität positiv beeinflusst. Als Daumenregel für die Reduzierung gilt: nicht mehr als etwa 6 Trauben pro Stock.

Herbst: September / Oktober
Mitte bis Ende September - abhängig davon, wie der Sommer verlaufen ist - beginnt die Weinlese. Der Beginn ist des Weiteren sorten- und lagenabhängig. Im Wesentlichen wird er jedoch vom Zuckergehalt der Trauben bestimmt. Gemessen wird dieser mit einem Refraktometer (optisch) dessen Maßeinheiten Öchslegrade sind. Der Startschuss für die Lese einer bestimmten Sorte fällt mit dem Erreichen der vom Winzer als diesjährig ausreichend festgelegten Öchslegrad-Marke. Ist die Qualität des Leseguts gleichmäßig und die Lage nicht allzu steil, kann die Lese mit einem Vollernter maschinell erfolgen. Ansonsten wird –insbesondere aus Qualitätsaspekten- selektiv per Hand geerntet.

Winter: November bis März
Ab November oder Dezember, wenn der Stoffwechsel der Pflanzen beendet ist, werden die verholzten Reben auf zwei oder drei Triebe zurückgeschnitten. Aus den nun je nach Sorte verbleibenden 6 bis 12 Knospen (Augen) entwickeln sich die neuen Triebe. Bereits hier werden die Weichen für die Qualität des kommenden Wein–Jahrgangs gestellt. Meist im Februar und März bindet man die verbliebenen Ruten bogenförmig an den Bindedraht. Ebenfalls im März erfolgt die Bodenlockerung beziehungsweise das Pflügen. Diese Lockerung aktiviert die Mikroorganismen der unteren Bodenschicht und erhöht gleichzeitig die Feuchtigkeitsspeicherung. Durch Aussaat von Gras oder anderen Grünpflanzen wird die natürliche Aktivität des Bodens zusätzlich unterstützt. Man unterscheidet zwei Arten: Dauerbegrünung und Kurzzeit–Begrünung. Bei beiden Varianten sollten nur Pflanzen mit kurzen Wurzeln verwendet werden.





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